Rishikesh ist nur ca. 30 km von Haridwar entfernt. Ein wunderschöner Ort am Fuße des Himalaya-Gebirges, durch den der Ganges im Tal fließt und überaus sympathische wirkt. Alles voll mit verstrahlen westlichen Hippietouristen, die sich in einem Ashram erleuchten lassen. Lustig anzusehen.
Insgesamt wirkt Rishikesh nicht so „hart religiös“ wie Haridwar. Weniger ernst und damit angenehmer. Die Beatles waren hier. Und ich wollte in deren Ashram. Seit ein paar Jahren soll dieser wieder eröffnet sein und man könne ihn besuchen. 600 Rs. soll der Eintritt für Ausländer zwischenzeitlich kosten. Was echt eine Stange Geld hier ist (ca. zwei Malzeiten in einem einfachen Restaurant), aber als echter Beatles-Fan. Da will ich hin.
Auf Google stand „derzeit wenig besucht“. Ich dachte mir schon, haben die Beatles vielleicht heute keine Relevanz mehr bei den Hippietrouristen? Ich meine Deren letztes Album hatte gerade 50-jähriges. Eigentlich die Musik meiner Eltern, die meine Generation noch begeistert mitgenommen hatte, aber für nachfolgende Jugendliche eher Nischeninteresse bildet.
Dann stand ich davor, mit großen Erwartungen und dachte erst ich sei falsch. Das Ashram ist jetzt ZUSÄTZLICH ein Tiger-Zoo. Also, es ist jetzt EIGENTLICH ein Tiger-Zoo. Google weiß das noch nicht. Aber die ganzen Beatles-Relikte und Orte gibt es dort immer noch. Man muss halt in den Zoo. Und sage und schreibe 1200 Rs. – das sind umgerechnet ca. 13-15 Euro – dafür ausgeben. Whaaat? Nein, das war es mir nicht wert.
Später saß ich an einem Gath, genoss die kühle Luft, die der Ganges mit aus den Bergen ins Tal mitgezogen hat. Und ja, meine ersten zarten Berührungen mit dem Wasser habe ich gemacht. Dachte mir, wenn ich keinen Ausschlag an den Zehen bekomme, könnte ich es vielleicht doch wagen ganz ins Wasser zu gehen?
Weiter die Straße lang in die Berge, hinter Rishikesh, gibt es wunderbare Sandstrände am Ganges und großartige Aussichten. Auch das hat mich versöhnt mit der Gegend. …bis ich dann wieder in das Hotelzimmer in Haridwar kam. Und morgen wollte ich einen entspannten „Lasse-mich-treiben-genieße-und-trödele“-Tag machen. Im Hotelzimmer des Grauens. Gute Kulisse für „Hostel 4“, oder so. Ich hatte schon die Idee, dem Betreiber eine neue Matratze für der Bett zu schenken und den Tag zu nutzen, das Zimmer schön zu streichen. Scheißidee, die ganze Bude ist kacke! Auflösung des ersten Cliffhanger: Ich ziehe nach der zweiten Nacht aus. Habe hier alles wichtige gesehen. Auf nach Matura. Holi und Jörg erwarten mich.
Und was war jetzt mit dem Bad im Ganges? Stay tuned.
Mutti: Das Hotel war des Grauens, das Essen lecker, sonst alles gut hier.
Übersicht der bisherigen Reise: