Langsam, langsam, langsam gibt es die overdose India. Nach 14 Tagen Rundreise kennt man schon etwas die Landschaft, ist vom Straßenverkehr kaum noch überrascht, weicht Bussen, Kühen, Ziegenherden, Meschen, etc. auf den Schnellstraßen und Autobahnen aus und fragt sich, gibt es hier mehr Schlaglöcher oder mehr Inder? Ja, ja, ja, das sollte witzig sein. Es war rassistisch? Keineswegs! Worauf ich hinaus will: ES SIND HIER SOOO VIELE MENSCHEN! Menschen, Menschen Menschen. Da denkt man in einer deutschen Großstadt in eine Einkaufsmeile könnte es an einem Samstag hektisch ein. Hier ist es gefühlt immer so hektisch, sobald man eine etwas größere Stadt betritt. Diese Menschen wollen alle essen, trinken, in Wohnungen leben, lieben, Kinder großziehen, arbeiten, Auto- oder Motorradfahren… Ein gutes Leben haben. Und deren Leben ist so unterschiedlich zu unserem. Ich entschuldige mich für diesen dummen Vergleich von oben. War auch eher provokativ gedacht. Ich spüre meine Privilegiertheit (das Wort gibt es nicht) und empfinde Demut gegenüber diesen Menschen und deren schweren Leben. Die geflügelten Worte, wenn wir bei uns bei manchen „Dully“-Problemen sagen, „first world problems“, bekommen Bedeutung. Doch fühle ich mich hier hilflos, außer bin und wieder mal 100 Rupien an einen Menschen zu verschenken, der es gg. nötig hat. Bin ich zynisch? 🤷♂️
Bundi ist ein verschlafenes Nest, dass offensichtlich mal „bessere Zeiten“ hatte. Ein großartiges und beeindruckendes Fort an einem Berg oberhalb des Ortes mit einer langen Schutzmauer. Viele der Restaurants und Hotels wirken verwaist. Es gibt Touristen, aber wenige. Auch wirkte es nicht, dass wir zur falschen Jahreszeit dort waren. Ich denke es ist eher ein Ort für „die Durchreise“ geworden. Im Fort selbst war ich nicht. Bilder sind von Abends, bzw. früh Morgens um 8 Uhr. Miesestes Abendessen der ganzen Reise! Die Speisen waren zwar indisch, schmeckten aber westlich. Einzig die drei Gulabs zum Schluss haben mich versöhnt (einen eigenen und zwei von Junx aus der Gruppe, die diese nicht mochten).
Und dann war da noch Sawai Madhopur. Ähh, ja. Tigersafari. Drei von unserer Gruppe haben dann auch mitgemacht. Ich war gut essen. Endlich. Südindisches Dosa in einem Veggie-Restaurant. Sprich: Holger nix Safari!
Etwas anderes kann man in dem Ort auch nicht machen: Tigersafari oder essen. Abends mit dem Essen auch die Gruppe begeistert, da man nicht im Hotel essen wollte. Die Angst vor ähnlich fiesen Speisen, wir am Vortag, machte sich breit. Schreckgespenst: schlechtes indisches Hotel-Halbpensions-Essen. …first world problems.
Mutti: Die Hotels waren schön, das Essen war einmal nicht lecker und einmal lecker, sonst alles gut hier.
Übersicht der bisherigen Reise: